Lkw aus Bulgarien und Rumänien haben Marktanteil in Deutschland seit 2007 verdoppelt.

Torsdag 23. februar 2012 kl: 11:31
Af: Redaktionen

Im Gegensatz zu den jüngsten Ausführungen des Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) wird die realisierte Kabotagefreigabe für rumänische und bulgarische Fahrzeuge nach Überzeugung des Bundesverbandes Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e.V. nicht ohne negative Folgen für das deutsche Transportgewerbe bleiben

Seit Jahreswechsel dürfen Güterkraftverkehrsunternehmen mit Niederlassungen in Bulgarien und Rumänen auch innerdeutsche gewerbliche Verkehre durchführen und stehen damit, begünstigt vor allem durch nach wie vor deutlich niedrigere Personalkosten, in unmittelbarem Wettbewerb zu den mittelständischen deutschen Transportlogistikunternehmen. Nach Angaben aus Unternehmerkreisen liegt das Personalkostenniveau in Bulgarien und Rumänien erst auf rund 50 % des deutschen Niveaus. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) spricht von (Gesamt-)Kostenvorteilen rumänischer und bulgarischer Transportunternehmen von etwa 30 % gegenüber ihren deutschen Wettbewerbern.

Ein Blick in die deutsche Mautstatistik bestätigt hingegen die Erwartungen des BGL. Besonders deutlich zeigen sich bei Betrachtung der Mautkilometer die Auswirkungen des - bislang auf internationale Verkehre beschränkten - ungleichen Wettbewerbs von Anbietern aus den "jungen" EU-Mitgliedsstaaten Bulgarien und Rumänien mit Unternehmen aus Deutschland und aus den "alten EU-Staaten". Besonders deutlich wurde dies in den Jahren seit EU-Beitritt beider Länder: Während im Zeitraum von 2007 bis 2011 die mit deutschen Lkw erbrachten Mautkilometer (nicht nur krisenbedingt) um 6,1 %, die der übrigen westeuropäischen Flotte sogar um 20,6 % sanken, stiegen die in Deutschland mautpflichtigen Kilometerleistungen der ost- und südosteuropäischen Flotten um 22,6 %, der bulgarischen (+ 116,4 %) und rumänischen (+ 95,6 %) Fahrzeuge sogar noch deutlich stärker an. Dies führte zu einer Verdoppelung des Marktanteils bulgarischer und rumänischer Flotten.

Vor diesem Hintergrund ist der BGL erstaunt, wenn das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) aufgrund von Befragungen deutscher Speditions- und Güterkraftverkehrsbetriebe trotz der hohen Kostenunterschiede zu dem Ergebnis kommt, dass die Kabotagefreigabe für Rumänen und Bulgaren keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf den deutschen Transportmarkt und das Preisniveau haben dürften. Das BAG begründet dies u.a. damit, dass die EU-Regelung zur sogenannten "Zeitweiligkeit der Kabotage" eine ununterbrochene Nutzung der Kabotagemöglichkeiten gebietsfremder EU-Fahrzeuge in Deutschland erschwere und damit eine "Schutzfunktion für das deutsche Güterkraftverkehrsgewerbe" darstelle. In diesem Zusammenhang erinnert der BGL an die Tatsache, dass eine Kontrolle dieser "Einschränkung" der Kabotagefreiheit auf der Straße nicht marktwirksam möglich ist. Von verstärkten Betriebskontrollen ist nichts zu hören.

- Die unendliche Geduld der Frachtpapiere ist zwar bekannt, aber die bequemste Form, Theorie und Praxis zu vereinbaren, meint BGL-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Schmidt.



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